Drei Streifen & Trefoil – Die wichtigsten Fakten über adidas

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Artikel aktualisiert am 26.12.2021.

adidas, Deutschlands Aushängeschild wenn es um Sportartikel und Sneaker geht. Ein Börsenwert von 46 Milliarden US-Dollar, eine reichhaltige Historie und ein ikonisches Logo mit drei Streifen. Hier die 7 wichtigsten adidas Fakten:

adidas und Puma – Fast eine Familiengeschichte

Adi Dassler und sein Bruder Rudolf Dassler gründeten 1924 die „Gebrüder Dassler“ Schuhfabrik. Doch die beiden Geschäftsmänner zerstritten sich. 1949 gründete Adi Dassler dann alleine adidas, sein Bruder hob Puma aus der Taufe. Bis heute besteht die Rivalität und bis heute haben beide Firmen ihren Hauptsitz in der 23.000 Einwohner Stadt Herzogenaurach.

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Die Brand ohne die drei Streifen

Die berühmten drei Streifen von adidas gehören zur Marke, wie der Swoosh zu Nike. Doch erfunden wurde das Logo nicht von adidas, sondern vom finnischen Sportartikelhersteller Karhu. Dieser verkaufte ihr damaliges Markenzeichen laut eigener Angaben für schlappe 1.600 Euro und zwei Flaschen Whiskey. Ein Schnäppchen.

adidas Logo

Die Geburt des adidas Trefoil 

adidas Trefoil Logo

Es vergingen mehr als zwei Jahrzehnte, in denen sich adidas als Qualitätsmarke in Sport und Freizeit weltweit etablieren konnte, ehe man in Herzogenaurach die Idee für ein Logo in Angriff nahm. Das bis dahin recht nüchterne adidas Zeichen und das 3-Streifen-Branding sollten nach dem Willen von Adi Dassler und seiner Frau Käthe endlich um ein einzigartiges und vor allem einprägsames Zeichen ergänzt werden.

Das Ergebnis war das Trefoil oder auch Dreiblatt. Entstanden im Jahr 1971 war das Trefoil-Logo ein Jahr später bei den Olympischen Spielen in München erstmals auf einer adidas-Kollektion zu finden. Bis heute steht es damit für einen unglaublich wichtigen Teil der adidas Geschichte. Seine Symbolik von Internationalität und Vielfalt war jedoch nicht nur auf die Marke adidas bezogen. Mit Olympia als Bühne setzte man bei adidas auch ein Zeichen für Weltoffenheit und Völkerverständigung – ganz im Sinne des olympischen Geistes.

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Das Dreiblatt kam später dann als Logo bei adidas Originals zum Einsatz. Das war eine durchaus logische Entscheidung, sollte Originals doch mit seinen modischen Retro-Styles die schnell wachsende Nachfrage in diesem Segment bedienen. Kult-Modelle wie der Superstar oder der Stan Smith avancierten schließlich zu den Bestsellern im Bereich „Sport Heritage“. Hinzu kamen eine Reihe von neuen Styles unter dem Dach von adidas Originals.


Tod von Horst Dassler und Umbruch der Marke adidas

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Horst Dassler

Der Aufstieg von adidas zu einem Weltkonzern mit einem Jahresumsatz inzwischen fast 22 Mrd. Euro verlief nicht ohne Umbrüche und Krisen. Als Adi Dassler im Jahre 1978 verstarb übernahmen sein Sohn Horst und seine Frau Käthe das Zepter im Hause adidas. Ende der 1980er Jahre geriet das Unternehmen zunehmend in Turbulenzen. Nach dem überraschenden Tod von Adi Dasslers Sohn Horst im Jahr 1987 fehlte es an der Spitze an Kontinuität und Führung. Stagnation und operative Verluste waren die Folge.

Peter Moore und Rob Strasser
Peter Moore & Rob Strasser

Erst als die beiden US-Amerikaner Rob Strasser und Peter Moore – zwei echte Kenner des Sportswear-Marktes und einst beim Konkurrenten Nike angestellt – vom damaligen adidas-Chef René Jäggi hinzugeholt wurden, schien sich eine Trendwende abzuzeichnen. Strasser und Moore entwickelten eine komplett neue Produktlinie, die sie „Equipment“ nannten. Es war ein klassisches „Back to the roots“-Konzept. adidas sollte sich auf seinen guten Ruf unter Athleten und Spitzensportlern besinnen. Bei den Schuhen und Textilien ging es plötzlich wieder mehr um Performance und weniger um Lifestyle und modische Aspekte. Gefragt war ein klares und schnörkellose Design.

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Diese Philosophie drückte auch das 1990 vorgestellte neue adidas-Logo aus – gelegentlich ergänzt um den Schriftzug „Equipment“. Das Logo bestand aus drei schräg verlaufenden Streifen, die zusammen ein Dreieck bildeten, was man wiederum als zu überwindendes Hindernis interpretieren konnte.


1 Million Dollar für Run DMC

Der adidas Superstar galt Mitte der 80er Jahre als einer der Schuhe der HipHop Szene. Egal ob Rapper, DJ, Sprüher oder Breaker, der Superstar gehörte an den Fuß. Die legendäre Rap-Crew Run DMC liebte ihre adidas so sehr, dass sie 1986 einen Song namens „My Adidas“ veröffentlichten. Als bei einem ihrer Konzerte der Großteil des Publikums die Schuhe mit den drei Streifen repräsentativ in die Luft hob und dies ein adidas Mitarbeiter live betrachten durfte, war ein mit 1 Million US-Dollar datierter Deal schon unter Dach und Fach.

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David „adidas“ Beckham

Seit 2013 ist David Beckham im Ruhestand – das hindert ihn allerdings nicht auch weiterhin gutes Geld zu verdienen. Einen Löwenanteil daran hat sein Sponsor adidas, bei dem der einstige Fußballstar im Jahre 2003 einen Deal auf Lebzeiten unterschrieb. 160 Millionen US-Dollar brachte dieser Vertrag dem Briten ein und naja, davon lässt sich schätzungsweise mehr als sehr gut leben.

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Stan Smith everywhere

Fälschlicherweise wird häufig angenommen, der adidas Superstar sei der meist verkaufte Sneaker in der Historie der Brand. Auf Platz 1 steht allerdings der adidas Stan Smith, der diesen Namen seit 1971 trägt und für den US-amerikanischen Tennisstar mit dem selben Namen geschnürt wurde. Ein Klassiker.

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Michael Jordan beinahe bei adidas

Michael Jordan ist unzertrennlich mit Nike verbunden und durfte ab dem Air Jordan 13 „He Got Game“ das Ganze sogar Jordan Brand nennen. Zu Beginn seiner Karriere war MJ allerdings eher Fan der Three Stripes und wollte unbedingt zur deutschen Firma. Allerdings sah der Scheck seitens Nike etwas besser aus und so entschied sich der damalige Rookie für einen Deal mit dem Swoosh.

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„Sport-Style“ Segment NEO

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Mit dem Ausbau des Lifestyle-Segments zu Beginn der 2000er Jahre folgte adidas der Entwicklung des Sportswear-Marktes. Immer gefragter waren bereits zu der damaligen Zeit sportliche Streetwear und Streetfashion. 2002 entstand daher neben dem Trefoil und dem nüchternen Drei-Steifen-Logo noch ein kreisrundes adidas Zeichen mit geschwungenen Streifen.

Dieses sollte als Erkennungszeichen für den Bereich „Sport Style“ und die Produktlinie NEO dienen, mit der man vor allem eine jüngere, Lifestyle-orientierte Zielgruppe ansprechen wollte. Aus adidas NEO wurde nach einem weiteren „Re-Branding“ adidas Essentials. Dahinter steht vermutlich der Versuch, das nicht wirklich erfolgreiche Discount-Image von NEO loszuwerden.


Yohji Yamamoto & adidas Y-3

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Das komplette Gegenteil hiervon sind die bis heute erfolgreichen Fashion-Collabos der Herzogenauracher mit Designern wie Stella McCartney und Yohji Yamamoto. Dessen adidas Y-3 Linie, die auch ihr komplett eigenes Branding erhielt, erschien erstmals 2003. Preislich angesiedelt im Fashion-Bereich entwerfen McCartney und Yamamoto sportswear-inspirierte Mode mit urbanen Einflüssen. Damit dürften sie auch Pionierarbeit für all das geleistet haben, was in den vergangenen Jahren zu einem immer größeren Faktor auf dem Sneaker- und Sportswear-Markt wurde.


Aus Konkurrenten werden Freunde

Noch an Weihnachten 2005 waren sie Konkurrenten, seit dem Januar 2006 gehört Reebok aber zur Familie. Hat auch nur schlappe 3,1 Milliarden Euro gekostet, diese neuerliche Freundschaft. Kann man aber ja mal investieren.

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Kanye West

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Dabei käme die jüngere adidas-Geschichte wohl kaum ohne den Namen Kanye West aus. 2016 gaben beide Seiten den Ausbau ihrer Partnerschaft bekannt, die nicht nur im Sneaker-Bereich ihre Spuren hinterließ. Unter der Marke adidas Yeezy entstanden seitdem zahlreiche Sneaker-Modelle und Apparel-Kollektionen, welche die Segmente Sportswear und Fashion einander immer näher brachten. Auch wenn der Hype um die Yeezy-Modelle inzwischen etwas abgekühlt ist, so kann sich adidas auf den „Kanye-Faktor“ verlassen. Medienberichten zufolge entfielen zuletzt 5% des Konzernumsatzes auf das Yeezy-Geschäft. Ob der erst kürzlich abgeschlossene Deal zwischen adidas & Beyoncé ähnlich erfolgreich sein wird, muss sich erst noch zeigen.

Photos: adidas

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Amadeus Thüner

Amadeus arbeitet für eine große PR Agentur und ist schon seit langer Zeit dem Turnschuh verfallen. Als freier Redakteur, Moderator und selbst ernannter “Medienfuzzi” arbeitet er zudem für diverse Magazine oder Plattformen, wie dem Tätowier Magazin, oder auch für Red Bull Music.