Sneaker-Reseller

Artikel aktualisiert am 04.03.2024.

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Sneaker-Reseller (auf Deutsch: Sneaker-Wiederverkäufer) sind klassische Zwischenhändler, die meist limitierte Sneaker kaufen und diese dann möglichst gewinnbringend weiterverkaufen (resellen).

Sie kaufen die Sneaker selbst von den Stores oder anderen Händler aber auch von privaten Verkäufern. Fündig werden sie nicht nur im Internet und in den diversen Shops sondern auch auf Sneaker-Messen. Bei limitierten Releases, die besonders viel Profit versprechen, nutzen sie oft auch spezielle Programme (Sneaker-Bots) oder ihre Kontakte zu den Sneaker-Stores, um an die begehrten Schuhe zu kommen. Diese Praxis wird auch Backdoor genannt.

2021 gab es einen Resell-Skandal rund um Nikes ehemalige Vizepräsidentin Nord Amerikas. Ihr Sohn (19) hatte mit ihrer Nike-Kreditkarte mehrere Sneaker mit Mitarbeiterrabatt gekauft. Außerdem hatte er Zugang zu sehr großen Stückzahlen sehr limitierter Releases. Die Vermutungen liegen nahe, dass das mit seiner Mutter zu tun haben könnte.

Nach dem erfolgreichen Cop landen die meisten Sneaker auf Sneaker Börsen wie z.B. StockX, Goat oder Pluggi wo sie zum einem vielfachen des ursprünglichen Verkaufspreis weiterverkauft werden.

Wer regelmäßig Reselling betreibt, sollte sich darüber bewusst sein, dass er einem steuerpflichtigen Gewerbe nachgeht. Auf mögliche Gewinne wären demnach Steuern zu zahlen und die Tätigkeit beim Finanzamt anzumelden.

Hier muss man zwischen Größen unterschieden, die sich schnell resellen lassen und solchen, die mit einem besonders hohen Gewinn im Vergleich zum Retailpreis weiterverkauft werden können. Besonders zum resellen geeignet sind Standartgrößen wie US 9 und US 10, von denen bei den meisten Releases aber auch die größten Mengen hergestellt werden. Insofern ist der Gewinn pro Paar hier oftmals nicht so hoch wie bei seltenen Größen.

Bei einem Unisex-Sizerun bringen oft Schuhgrößen kleiner als US 7 (EU 40) und größer als US 12 (EU 46) die höchsten Resell-Preise. Jordan-Releases verkaufen Reseller dagegen mit dem höchsten Gewinn in den Schuhgrößen US 9 bis US 12.

Eine Ausnahme ist der AJ1. Dieses Modell ist auch bei Frauen und jüngeren Sneakerheads sehr gefragt, weshalb kleine Größen hier zu den teuersten gehören.

Die Wertsteigerung von Sneaker hängt immer von mehreren Faktoren ab. z.B. die Seltenheit, die Beliebtheit, die Nachfrage und die Verfügbarkeit auf dem Markt. Limitierte Releases mit künstlicher Verknappung was die Stückzahlen angeht, sind meist ein guter Indikator, dass der Sneaker nach Release im Wert steigt. Auch Kooperationen mit Musikern, Künstler oder anderen bekannten Persönlichkeiten sind oft lohnenswert wenn es um’s Reselling geht. Ein bekanntest Beispiel dafür ist die Collabo zwischen Adidas und dem Musiker Kanye West.

Es lässt sich nur schwer mit absoluter Sicherheit voraussagen welche Sneaker im Wert steigen und welche im Wert fallen. Der Sneakermarkt ist sehr volatil und Modetrends kommen und gehen. Fachwissen über den Sneakermarkt sowie die Fähigkeit, Trends zu erkennen und zu verstehen, ist ratsam wenn man die Wertsteigerung von bestimmten Sneaker voraussagen oder abschätzen möchte.

Am wahrscheinlichsten ist eine Wertsteigerung bei Releases von folgenden Marken: adidas, Nike, Jordan, New Balance oder asics.

In den letzten Jahren konnte man vor allem bei folgenden Sneaker & Kooperationen eine Wertsteigerung beobachten:

  • Adidas x Yeezy
  • Travis Scott x Nike
  • Air Jordan Retro Modelle
  • Nike SB Dunk (diverse Colorways)
  • Off-White x Nike

Was man beim Sneaker Reselling verdienen kann, hängt von verschiedenen Faktoren wie Beliebtheit der Sneaker, Seltenheit, dem Marktwert und der Nachfrage ab. Vor allem aber von den Fähigkeiten des Resellers, einen Sneaker günstig einzukaufen und mit Gewinn weiter zu verkaufen.

Einige Reseller können bis zu fünfstellige Umsätze im Monat mit dem Reselling verdienen. Meist konzentrieren sie sich auf bestimmte Nischen, exklusive Releases oder seltene Sammlerstücke. Auch der Kundenkreis und dessen Zahlungsmoral nimmt Einfluss auf den Verdienst.

Es gibt jedoch auch Risiken wie die Investition in falsche Releases, Änderungen in der Nachfrage oder Marktübersättigung.

Einen genauen Betrag zu nennen was man mit dem Resellen von Sneaker verdienen kann, ist schwer, da dies von individuellen Umständen und Marktbedingungen abhängt.

Einige Reseller verdienen möglicherweise nur ein paar hundert Euro im Monat, während andere ein Vollzeitgeschäft aufbauen und hohe Gewinne erzielen können. Es fordert auf jeden Fall ein sehr gutes Verständnis vom Markt und allgemeines Wissen über Sneaker, um erfolgreich im Reselling zu werden.

Neben viel Kritik gibt es aber auch durchaus einige in der Sneaker-Community, die dem Reselling etwas Positives abgewinnen können. Sie argumentieren, dass Reseller limitierte Sneaker einem größeren Markt und damit mehr potentiellen Käufern zugänglich machen, denen ansonsten die Zeit oder das Wissen auf diesem Gebiet fehlt. Außerdem könnten Reseller dazu beitragen, dass der Wert einer Sneaker-Sammlung steigt. Am Ende bilden die Preise aber immer nur das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ab.

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    Marcus Wessel

    Marcus Wessel

    Marcus Wessel lebt und arbeitet als freier Redakteur in Köln. Er ist seit über 20 Jahre Teil der Sneakerszene. Seit 2012 betreibt er den Blog Sneakerzimmer, der sich mit den Themen Turnschuhen und Reisen befasst. Journalistische Erfahrung sammelt er bei verschiedenen Print- und Online-Medien. Seine Sneaker-Leidenschaft geht bis auf die 90er-Jahre zurück und auf Modelle wie den Nike Air Max 1 und später den Asics Gel-Lyte III. Seine Lieblingsstadt ist New York und sein liebstes Hobby das Kino.